Das passierte am Wochenende: Nachdem die Reben nochmals einen Wachstumsschub erlebt haben, mussten wir uns erneut ans Heften, das Durchstecken durch die Drähte an den Weinstöcken, machen. Dabei sind die wachsenden Gescheine (die späteren Trauben) schön zu erkennen. Schade, das wir einige Triebe noch rausbrechen mussten. Ein bisschen Luft ist sicher ein weiteres gutes Mittel gegen den Mehltau.



Danach haben wir das erste Mal die Spritze rausgeholt. Wie das Wetter der letzten Tage zeigt eine gute Entscheidung. Heute hatten wir einen gewittrigen Tag mit fast 30 Grad und extrem schwüler Luft. Bestes Pilzwetter.

Als wir bei den Reben ankamen wurde eins schnell klar: in den letzten zwei Wochen sind die Triebe enorm gewachsen. Die alten Reben benötigen kaum Regen und haben so das warme Wetter zu einem Wachstumsschub genutzt. Aber nicht nur die Reben sind groß geworden, auch das Unkraut wächst wie wild. Daher bin ich mit unserem kleinen "Mäher-chen" (wohl dem kleinsten in Umweg) durch die Reihen gedüst. Fast alle Nachbarn benutzen das gute RoundUp um die Stöcke und uns ist langsam klar warum: mit dem Mäher kommt man nur schwerlich nah an die Reben ran.



Zudem haben wir die unnötigen Triebe am unteren Teil der Reben entfernt. Sie lassen sich einfach rausbrechen. Überall sind bereits die kleinen, stecknadelgroßen Beeren für die spätere Blüte zu erkennen und uns tat es leid einige der jungen Triebe abbrechen zu müssen. Neben dem Ausbrechen mussten wir die Triebe auch bereits heften. Das bedeutet das vorsichtige Durchstecken der Triebe durch die Drähte, damit diese vor dem Wind geschützt sind. Bei dieser Arbeit vielen uns Veränderungen an manchen Blättern auf - wie uns der Experte erklärte: die Spuren der Blattmilbe.



Er versicherte uns, das mit dem ersten Spritzen die Gefahr unter Kontrolle zu bringen sei. Daher werden wir uns jetzt wohl bald nach einem Rückenspritzgerät und den geeigneten Mittelchen umsehen müssen. Als letzte Aktion haben wir noch den Volldünger (3,5 Kg pro Ar) auf den Boden gebracht. Und wie geplant hat es dann am Abend auch etwas geregnet. Nach so einem arbeitsreichen Tag haben wir uns ein Gläßchen Weißwein verdient.

Nach über 4 Wochen ohne einen Tropfen Regen ist der Boden am Weinberg trocken und rissig. Bisher war es noch nicht möglich zu düngen. Doch das alles scheint die Reben nicht zu interessieren: der Austrieb bringt endlich eine grüne Farbe auf den Berg.

Da wir seid Dienstag nicht mehr bei den Reben waren, wurden wir bei unserem heutigen Besuch freudig überrascht: Der Austrieb hat begonnen. Wahrscheinlich kann man Donnerstag, den 12. April als ersten Tag des Austriebs für die Zukunft festhalten (Freitag der 13. lassen wir lieber beiseite).



Zum Düngen sind wir leider noch nicht gekommen - kein Regen. Aber dafür ist es ein Weinjahr das mit wunderschönem Wetter beginnt.

Nur das dieser Hurrican rot ist und einen 4-Takt-Motor besitzt. Mit dem neuen Rasenmäher habe ich das relativ hohe Grass ohne Probleme abmähen können. Wir sind damit wahrscheinlich mit unter den Ersten in Umweg, aber es war bei 20 Grad und Sonne eine echt lockere Sache. Bei steileren Lagen stelle ich mir die Angelegenheit ungleich schwieriger vor.



Von der gegenüberliegenden Seite hat man eine tolle Sicht auf unsere Reben. Mit ein bisschen Anstrengung kann man sogar das kurze Grass erkennen.

Beim letzten Besuch auf dem Weinberg haben wir die restichen Reben gebogen. Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Bei 18 Grad und Sonnenschein kann man langsam auf den Austrieb unserer Reben hoffen. Heute waren jedenfalls kleine Fortschritte Richtung Frühling erkennbar.

Mit vereinten Kräften haben wir den Rebschnitt hinter uns gebracht. Eins ist klar: die Arbeit war nicht nur körperlich anstrengend, sondern vor allem eine Kopfsache. Das Schneiden auf dem Berg war jedenfalls immer ein super Spass.



Jeder Rebstock erfordert Entscheidungen: Was wird Rute, was wird Zapfen und wie wird das Ding nächstes Jahr aussehen. Wie man sieht haben wir uns meist ganz gut geschlagen.



Sogar ans Biegen der Rute haben wir uns rangetraut - leider nicht immer mit vollem Erfolg. Daher werden wir auf die Witterung achten und dann bei Nebel und Mistwetter den Rest erledigen.



Das Wetter war in diesem Winter natürlich absolut super und so wurde der Rebschnitt zum Sonnenbad. Mit unseren neuen Rebscheren ging die Arbeit schnell von der Hand.

Am 9. Februar 2007 war es so weit: Im Notariat Baden-Baden wurden die Kaufverträge unterzeichnet. Familie Strauß gehört jetzt zu den Weinbauern von Umweg, einem Anbaugebiet im Baden-Badener Rebland. Bei einer ersten Besichtigung der 5 Ar Reben wird klar: wir haben Arbeit vor uns.



Der Riesling sieht relativ unspektakulär aus, da noch kein Grün erkennbar ist. Gut, dass wir Hilfe von dem erfahrenen Vorbesitzer bekommen. So können wir uns an den Rebschnitt machen - nachdem wir virtuell im Internet ein wenig geübt haben.